Die Brennnessel – Unkraut oder Heilkraut?

Die Brennnessel wächst in unseren Breiten in Massen, überall dort, wo der Boden feucht und nährstoffreich ist. Also an Waldrändern, in Auen und bevorzugt in unseren Gärten. Wo die Brennnessel auftaucht, wird sie mit Hacke, Spaten oder Chemikalien bekämpft. Kein Unkraut ist so unbeliebt, wie die Brennnessel. Wohl auch deshalb, weil, sobald man sie auch nur ganz leicht berührt, ihre feinen Härchen, auch Nesselhaare genannt, abbrechen und ihr Gift in unsere Haut injizieren. Gleich darauf entstehen auf der betroffenen Hautstelle schmerzende und juckende Bläschen, da das Gift Ameisensäure und Histamine enthält.

Nun aber zu den positiven Seiten der Brennnessel:

Die Brennnessel ist sehr nährstoffreich und zeichnet sich durch einen hohen Vitamin C und Vitamin A – Gehalt  aus. So kann ein Erwachsener mit dem Verzehr von 100g Brennesselblättern seinen Tagesbedarf an Vitamin C zur Gänze und seinen Tagesbedarf an Vitamin A zur Hälfte decken. Beide Vitamine sind besonders wichtig für unser Immunsystem, damit wir nicht an jedem kleinen Infekt teilhaben müssen.

Die Brennnessel soll auch, je nach Wuchsort zwei bis viermal so viel Eisen wie ein Rindersteak und bis zu dreimal so viel Eisen wie Spinat beinhalten. Hier sollten all jene aufhorchen, die sich oft abgeschlagen oder müde fühlen. Der eisenhaltige rote Farbstoff unserer roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, ist mitverantwortlich für den Sauerstofftransport im Blut. So sind die roten Blutkörperchen mit dem frischen Sauerstoff aus der Lunge unterwegs zu unseren Körperzellen, um diese mit Sauerstoff zu versorgen. Im Handumdrehen tauschen sie den frischen Sauerstoff gegen das bei der Zellatmung entstandene Kohlendioxid aus und transportieren es in die Lunge damit wir es über die Lunge ausatmen können. Das bedeutet, der Eisengehalt der roten Blutkörperchen bestimmt, wieviel Sauerstoff unser Blut, unsere Körperzellen und in weiterer Folge unser ganzer Körper zur Verfügung hat.

Weiters enthalten Brennnesseln nicht unwesentliche Mengen der Mineralstoffe Calcium, Kalium und Magnesium.

Der hohe Kaliumgehalt der Brennnesseln vermehrt die Harnausscheidung, was uns speziell bei Harnwegserkrankungen, bei denen es gewünscht ist, dass vorhandene krankheitserregende Keime ausgeschwemmt werden, hilfreich sein kann. Auch bei erhöhten Harnsäurewerten und bei Gicht können wir uns die Inhaltsstoffe der Brennnessel so zu nutze machen. Man muss aber darauf achten, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.  Im Optimalfall Wasser oder ungesüßte Kräutertees.

Da den Brennnesseln entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben werden, werden sie auch bei Arthrose und rheumatoider Arthritis eingesetzt.

Tipps und Rezept:

 

Pflücke die Brennnesseln immer mit Handschuhen!

Salat:
Wenn Du die frischen Brennnesseln einem Salat (egal welchem) beimengen möchtest, solltest Du sie vorher mit einem Nudelholz bearbeiten, damit die Nesselhaare abbrechen.

Suppe:
Du schneidest eine Frühlingszwiebel in Ringe, hackst eine Knoblauchzehe und dünstest beides in ganz wenig Wasser. Dann gibst Du die Brennnesselblätter dazu und rührst um. Die Blätter fallen zusammen und Du lässt die Mischung dann noch etwas weiterköcheln. Nun pürierst Du die Brennnesselmischung mit etwas Schlagobers und einer kleinen gekochten Kartoffel. Ist die Suppe zu dick, gibst du noch etwas kochendes Wasser dazu. Zum Schluss kommt etwas Salz in die Suppe und Du garnierst sie mit einem Löffel steif geschlagenem Schlagobers.

Tee:
Für den Tee, lässt Du Brennnesselblätter trocknen. Du übergießt ca. 2 g, das sind 2 Teelöffel Brennnesselblätter, mit ca. 150 ml siedendem Wasser und lässt den Tee 10 Minuten ziehen. Will man eine entzündungshemmende Wirkung erzielen, dann wird empfohlen, 3 – 4 Tassen pro Tag zu trinken.

Aus den Brennnesselblättern kannst Du auch einen wohlschmeckenden Brennnesselspinat oder ein Pesto zubereiten.

Möchtest Du gezeigt bekommen, wie man diese Köstlichkeiten zubereitet? Dann melde Dich telefonisch oder per Mail für einen Kochworkshop an.

Eure Fitfex